Testeindruck
Beurteilung: COLUMBIA OutDry Ex Featherweight Shell
Ultraleichter Regenschutz mit mässigem Dampfdurchlass, v. a. im Praxistest. Das OutDry-Jackenkonzept besteht darin, dass die Membran aus Polyurethan– verstärkt durch eine Art schützendes Kunststoffgitter– an der Stoffaussenseite aufgebracht ist. Das erspart die wasserabweisende Imprägnierung, da der Regen ja schon an der äussersten Schicht abgewehrt wird. In unseren Praxistests kondensierte jedoch Schwitzwasser auf der Jackeninnenseite, da die äusserste Membran-Schicht durch ihre exponierte Lage schnell abkühlt. Packmass und Regenschutz sind dafür sehr gut. Die Nähte sind auf der Jackenaussenseite verschweisst, zwei grosse Fronttaschen bieten Stauraum. In der Männerversion sind die Ärmel etwas kurz.
STÄRKEN
+ geringes Gewicht und Packmass
+ keine DWR nötig
SCHWÄCHEN
– Schwitzwasser kondensiert
– keine Unterarmbelüftung
Unterarmbelüftung
X
Dirk –
Ich teste sei 30 Jahren wasserdichte Jacken (gore-tex, eVent, xyz-tex), und leider kam bei absolut jeder dieser Jacken irgendwann nach einem Tag mit wirklich viel Regen der Punkt an dem das DWR-Finish schlicht ausgewaschen war. Das macht die Jacke in der Praxis komplett unbrauchbar. Entgegen dem irreführenden Namen ist DWR nämlich in Wirklichkeit gar nicht „durable“, daher empfehlen alle Hersteller auf Nachfrage ständiges Nachimprägnieren. Die Outdry ist die erste Jacke, mit der ich ein paar wirklich richtig miese Regentage erlebt habe und die Außenseite nicht die geringsten Anzeichen von Wasseraufnahme zeigte. Sollte die Atmungsaktivität geringer sein (konnte ich nicht feststellen), kann ich das beim Laufen trotzdem steuern… klar beim Rennen nicht, aber da bleibt sowieso niemand trocken. Der Schritt von klassicher Membran zu Outdry ist für mich mit dem Durchbruch bei Zelten (Silnylon -> Dyneema Composite Fabrics) zu vergleichen. Das ist einfach eine komplett andere Liga.